2015 Vorderlader-Olympiade
Vorderladerschützen unter sich
Die Vorderladerschützen trafen sich auf den Ständen der Königlich privilegierten Schützengesellschaft in Bad Kissingen, um die neue Wanderscheiben des Schützengau Rhön-Saale als Trophäen mit ins heimatliche Vereinsheim mitnehmen zu können. Die erste Wanderscheiben wurde von 2007 - 2013 hart umkämpft, bis sie ihren endgültigen Besitzer fanden. Bei optimalen Bedingungen maßen sich Schützen vom PSV Würzburg gegen Schützen aus Hammelburg, Nüdlingen und Bad Kissingen. Die Perkussionsschützen bewiesen, dass auch mit Schwarzpulver und einfachen Rundkugeln Top-Ergebnisse erzielt werden konnten. Bei dem Perkussionsgewehr erreichten 2 Schützen 147 von 150 möglichen Ringen, so dass die Auswertung des schlechtesten Wertungsschusses, einer "9" den Sieg für Peter Dziura vor seinem Vereinskollegen vom PSV Würzburg, Wolfgang Virsik entschied. Wobei hier die Freude riesig war, einmal den Vereinskollegen zu übertrumpfen, der bereits Deutscher Meister, ja sogar Europameister geworden war. Aber Wolfgang hatte Probleme mit seinem Gewehr, die er anfangs nicht wahrhaben wollte, dann aber durch mehrfaches Wischen der Pulverrückstände aus dem Lauf, zu seiner alten Stärke zurück kehrte. Bei den Perkussionsrevolver und Perkussionspistolen erreichte Wolfgang Virsik mit 139 Ringen souverän den 1. Platz vor Manfred Hein vom SSV Nüdlingen mit 132 Ringen und Detlef Eigen von den Königlich privilegierten Schützengesellschaft Hammelburg mit 130 Ringen. Bei der Steinschlosspistole, die mit Feuerstein und Zündkraut gezündet wird, erreichte Detlef Eigen mit 123 Ringen vor seinem Vereinskollegen Friedrich Schellenberger mit 119 Ringen. Der Erfahrungsaustausch mit den etwas selteneren Schwarzpulverschützen, die das Schwarzpulver durch den Lauf einbringen müssen und dann die Bleikugel auf das Pulver aufsetzen, ist notwendig, da viel Abstimmarbeit und Erfahrung nötig ist. Und dann ist es wirklich amüsant, wenn dann ein Schwarzpulverschütze schimpft: "Schau mal her, wer hat denn da das Pulver zusammengestellt?" Und jeder der Anwesenden weiß, das kann nur der Schütze selbst gewesen sein, aber er zeigte in mehreren Glasröhrchen sichtbar unterschiedliche Füllstände. Manfred Hein meinte: "Du brauchst Gleichgesinnte, die dir helfen, wenn du Probleme hast, in der Reinigung, in der Ladung, in der Handhabung, aber auch bei einer möglichen Neuanschaffung. Nirgends wird dir so schnell und so umfassend geholfen wie bei den Vorderladerschützen". Das gute Verhältnis bekam auch ein junger Zaungast zu spüren, der sich gar nicht von dem Anblick, aber auch nicht von dem Geruch, beim Laden, Zielen, Knall mit Feuerstoß und Funkenflug, danach Putzen und erneutem Laden.
Das Schwarzpulverschießen bei der Vorderlader-Olympiade hat sich ausgezahlt, war das optimale Training für die Schwarzpulver-Gaumeisterschaft des Schützengau Rhön-Saale am kommenden Wochenende auf den identischen Ständen.